Emetophobie - Die Angst vor dem Erbrechen
 

Dr. Esther Huser, Fachpsychologin für Psychotherapie

Psychologische Beratung und Psychotherapie in Zürich

Emetophobie- die Angst vor dem Erbrechen

Was ist eine Emetophobie?

Emetophobie ist der Fachbegriff für eine starke, das heisst, phobische Angst vor allem, das mit Erbrechen und Erbrochenem zu tun hat. Folgende Symptome sind typisch für Emetophobie:

  • Vermeidung von Bildern, Filmen etc., in denen Erbrechen vorkommen könnte.
  • Vermeidung von Lebensmitteln, die eine Krankheit mit Erbrechen auslösen könnten, z.B. rohe Eier, roher Fisch, usw.
  • Vermeidung von Unternehmungen, die Erbrechen fördern könnten, z.B. Zug- oder Autoreisen.
  • Dauernde und starke Angst, erbrechen zu müssen, oder mitansehen zu müssen, wie jemand erbricht.
  • Verändertes Essverhalten, z.B. den Magen nicht mehr richtig füllen, da ein voller Magen bereits Angst auszulösen vermag.
  • Penibel auf die Verfalldaten von Lebens­mitteln achten.
  • Kein 'Durcheinanderessen' verschiedener Lebensmittel.
  • Untergewicht und häufige Hinweise von anderen, dass man sich nicht richtig ernähre.
  • Vermeidung des Kontaktes mit Kindern oder schwangeren Frauen, weil man bei diesen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Erbrechen vermutet.
  • Angst vor Menschen, die z.B. unter einer Magendarmgrippe leiden.
  • Bei Übelkeit grosse Unruhe und Angst.
  • Kleinste Wahrnehmungen vermuteter Unregelmässigkeiten im Magen/Darmtrakt führen zu Unruhe und Angst.
  • Die Angst besteht häufig schon seit der Kindheit.

Emetophobie und Magersucht?

Patientinnen mit Emetophobie werden immer noch häufig fälschlicherweise als magersüchtig diagnostiziert, weil sie meistens sehr schlank sind. Dies ist ein Fehlschluss, der zu einer Ver­längerung des Leidens führt. Frauen mit Angst vor Erbrechen sind stark in ihrem Essverhalten beeinträchtigt, aber aus ganz anderen Gründen als eine magersüchtige Frau.

Was kann man gegen Emetophobie machen?

Die Verhaltenstherapie stellt für Frauen mit Emetophobie gute Therapie­instrumente zur Verfügung. Es sind Programme, die der Betrof­fenen ermöglichen, nach jeder Therapiestunde in ihrem Alltag auszuprobieren, welche Verände­rungen wirksam sind und welche ihr helfen, langsam aber sicher ein normales Leben zu führen.

Buchempfehlung zu Emetophobie

bild: emetophobie
U. Thomas: Emetophobie. Mein Weg zurück in ein fast normales Leben.

Der Erfahrungsbericht einer Betroffenen in Buch­form.

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