Trennung / Scheidung

Dr. Esther Huser, Fachpsychologin für Psychotherapie

Psychologische Beratung und Psychotherapie in Zürich

Trennung/Scheidung

Das grosse Leiden, wenn Beziehungen auseinandergehen

Bereits lange bevor die Entscheidung für eine Trennung gefallen ist, kann das Leiden begonnen haben. "Soll ich gehen? - Soll ich bleiben?". Quälende Ungewissheit oder grosse Angst, diesen Schritt zu wagen. Man gibt dem Partner immer wieder eine Chance, ohne dass sich etwas ändert, oder man verharmlost vor sich selber immer wieder von neuem die Nachteile einer Beziehung, unter denen man eigentlich leidet. Viele Menschen verharren in unglücklichen Beziehungen, weil das ungewisse Leben nach einer Trennung zu grosse Angst auslöst und Unbequemlichkeit verspricht.

Das Ende einer Beziehung kann bei einem Men­schen eine Lebenskrise auslösen (mehr dazu unter Beziehungssucht und Lebenskrisen).

Faktoren wie die gemeinsam verbrachte Zeit, die Intensität der Beziehung, Art und Weise der Trennung, aber auch die eigene Persönlichkeits­struktur können entscheidend sein, ob ein Mensch nach einer Trennung trauert und gleichzeitig verarbeitet, oder ob er im Gefühl verharrt, es nicht alleine schaffen zu können.

Eine Scheidung oder eine Trennung bedeuten immer auch, dass ein tiefer Lebenswunsch nicht in Erfüllung gegangen ist, womit für den Augenblick Hoffnung und Lebensfreude sinken. Die Ent­täuschung über sich selber, über den Partner oder über beide kann gross sein. In dieser Situa­tion wird einem nicht nur das Vergangene, sondern auch die geplante Zukunft genommen. Ver­un­sicherung, Angst, Wut und Trauer können so stark werden, dass man alleine nicht damit umgehen kann.

Wenn zu dieser Konstellation noch erschwerende Umstände hinzukommen, wie z.B.

  • Abhängigkeit
  • Unselbständigkeit
  • intensiver Streit
  • gemeinsames Sorgerecht
  • Geldfragen
  • Fremdgehen

kann es schwierig werden, körperlich und/oder emotional von einem Menschen loszukommen. Loskommen heisst, frei zu werden, und dies braucht Zeit und eine aktive Verarbeitung des Geschehenen. Nicht loszukommen, z.B. weiterhin zu hassen oder in grosser Wut zu verharren, bedeutet aber, noch immer in starker Beziehung zu dem ehemaligen Partner zu stehen. Genau dies möchte man doch irgendwann hinter sich bringen.

Was kann der Psychologe bewirken?

Eine psychologische Beratung hilft z.B. sich zu einer Trennung entschliessen zu können, obwohl auch vieles dagegen spricht. Während einer Trennung hilft die Beratung, sich schneller sicherer zu werden, dass man die richtigen Schritte unternimmt, um das Ende einer Beziehung dann auch verarbeiten zu können. Bestimmte Stadien der Verarbeitung helfen, rascher wieder frei zu werden.

Ein Gespräch mit einer Fachperson kann aber auch z.B. helfen, besser zu verstehen, warum man nicht von einem Partner loskommt, oder warum man es nicht überwinden kann, verlassen worden zu sein. Häufig ist man sich bei solchen Fragen selber einfach zu nahe, und eine Sicht­weise aus psychologischer Distanz trägt dazu bei, sich zu strukturieren und auf dem weiteren Weg sicherer zu fühlen.

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