Beziehungsstörung

Dr. Esther Huser, Fachpsychologin für Psychotherapie

Psychologische Beratung und Psychotherapie in Zürich

Beziehungsstörungen

Was sind Beziehungsstörungen?

Beziehungsstörungen sind gravierender als Beziehungsprobleme. Sie sind sehr belastend und schränken die Lebensqualität in hohem Masse ein. Sie können bereits in der Kindheit entstanden sein. Ein Kind kann im familiären Umfeld ungünstige Beziehungserfahrungen gemacht haben, die damals nach ungewöhnlichen Strategien verlangt haben. Diese Strategien werden noch heute benutzt, obwohl sie im Erwachsenenleben zum 'psychischen Überleben' keineswegs mehr erforderlich wären. Tief verwurzelt und selbstverständlich geworden, können diese 'falschen' Strategien der Beziehungsgestaltung nicht so einfach verändert werden.

Einige typische Symptome

Es gibt Menschen, die ihre Mitmenschen und ihre Umwelt konstant als unzuverlässig, nicht vertrauenswürdig, verletzend und kränkend erleben. Immer wieder glauben sie, doppeldeutige oder klar negative Hinweise in Bezug auf ihre Person zu erhalten. Sie ziehen sich von Beziehungen zurück, in denen sie verletzt werden. Die Schwelle von Kränkungen, die sie zu einem Rückzug veranlassen, wird immer niedriger, ihre Isolation und Einsamkeit nimmt zu.

Es gibt Menschen, die ihre Mitmenschen unkritisch und allumfassend als einzige Partner erleben, weil sie sich nur mit deren Hilfe in der Lage sehen, Entscheidungen zu treffen und sich in der Welt sicher zu bewegen. Sie haben unablässig Angst davor, alleine dazustehen, können sich nicht vorstellen, ohne die betreffenden Menschen zu leben und tun 'alles' dafür, damit dieser Fall nicht eintritt. Sie fühlen sich stark abhängig.

Es gibt Menschen, die erleben Ihre Mitmenschen als wenig kompetent, sich selber hingegen häufig als überlegen, begabter und intelligenter. Trotz diesen geltend gemachten Fähigkeiten gelingt die grosse Karriere, die Familiengründung, die herausragende wissenschaftliche oder kulturelle Tat nicht. Im Beziehungsumfeld stossen diese Menschen immer wieder auf Ablehnung und Zurückweisungen.

Es gibt Menschen, die erleben ihre Mitmenschen als intensive Liebespartner, können aber nicht über einen längeren Zeitraum mit ihnen zusammen sein. Gleichzeitig können sie aber auch nicht ohne sie leben. Sie haben Mühe damit, Nähe mit anderen Menschen zu teilen, und sind doch zugleich sehr auf diese Nähe angewiesen. Ein Beziehungs-Ping-Pong beginnt...

Es gibt Menschen, die jegliche Form von Kritik als Kränkung erleben. Sie tun alles dafür, keinerlei Anlass zu Kritik zu bieten. Ihr Ziel ist, möglichst perfekt zu sein oder zu erscheinen, und sie lassen niemanden an sich herankommen, um Enttäuschungen vorzubeugen.

Es gibt Menschen, die anderen, insbesondere ihnen unbekannten Menschen mit grosser Unsi­cherheit und Gefühlen der Minderwertigkeit begegnen. Keine Kontrolle über den Verlauf solcher Begegnungen zu haben, löst grosse Angst aus, und diese Menschen vermeiden solche Situa­tio­nen wo immer möglich.

Was kann eine Psychotherapie leisten?

Ein Psychotherapeut betrachtet das Beziehungs­problem von aussen. Er kennt die meisten Stö­rungstypen und wird aus Ihren Erzählungen rasch erfassen, worum es bei Ihrem Problem gehen könnte. Was davon liegt an Ihnen, was davon liegt an der Wahl Ihrer Beziehungspartner, und was können Sie verändern, um nicht mehr frustrierende Erfahrungen mit Partnern machen zu müssen.

Solche und ähnliche Fragen können in einer therapeutischen Begleitung besprochen werden. Die Verhaltenstherapie konzentriert sich dabei primär auf das 'Hier und Jetzt' des Problems. Die Frage, wie bestimmte Beziehungsmuster entstanden sind, ist zwar sehr interessant und dient auch in einer Verhaltenstherapie dem Verständnis des Problems. Für die Suche von Lösungen aber liegt die Konzentration auf Veränderungen primär im jetzigen Zustand.

Buchempfehlung zu Beziehungsstörung

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U. Telfener:
Hilfe, ich liebe einen Narzissten

Das Buch gibt Tipps, wie Frauen den Beziehungs­alltag an der Seite eines Narzissten meistern können". Neben Fallgeschichten finden sich in dem Buch auch Strategien und Techniken für die Betroffenen. Das Ziel dabei ist es zu akzeptieren, dass man den Mann an seiner Seite ev. nicht ändern kann, dass man aber lernen kann, mit ihm zu leben und dabei selber stärker zu werden.

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